Granatschmuck – Herkunft, Materialien und Wert

Granatschmuck ist seit dem 19. Jahrhundert weit verbreitet. Viele Stücke stammen aus Familienbeständen und wurden über Generationen weitergegeben. Wer sich heute mit Granatschmuck beschäftigt, sucht häufig nach Informationen zu Herkunft, Materialien, Alter und Wert.

Böhmischer Granatschmuck

Das Zentrum der Herstellung lag in Böhmen, vor allem in Turnau (Turnov). Hier wurden Pyrop-Granate aus der Region gefasst und zu Schmuck verarbeitet. Viele typische Stücke, die heute als böhmischer Granatschmuck verkauft werden, stammen aus dieser Gegend oder orientieren sich daran. Die Stilmerkmale sind:

  • dicht gefasste kleine Steine

  • vollflächige Rotwirkung

  • einfache Rückseiten

  • gebrauchstaugliche Formen

Auch Österreich und Süddeutschland übernahmen das Design. Dadurch findet man ähnliche Stücke in vielen Nachlässen.

Materialien: Silber, vergoldetes Silber und Gold

Die Metallteile bestehen häufig aus:

  • Silber (800/835)

  • vergoldetem Silber

  • Tombak

  • Gold (333/585)

Echte Goldstücke sind seltener und meist höher bewertet. Viele Fassungen wirken rotvergoldet, um den Charakter der Steinfarbe zu betonen. Stempel fehlen oft – das ist typisch und macht die Bestimmung des Materials nicht immer einfach.

Die Granate wurden im Rosenschliff oder facettiert verarbeitet. Entscheidend ist das Gesamtbild, nicht der Einzelstein.

Formen: Anhänger, Broschen, Ketten, Ringe

Granatschmuck wurde für den Alltag getragen. Häufige Formen:

  • Anhänger

  • Broschen

  • Halsketten

  • Ohrgehänge

  • Ringe

Viele Stücke sind technisch solide, auch wenn sie nicht als „Luxusschmuck“ gedacht waren. Der Wert ergibt sich aus Material, Zustand und Gestaltung.

Granatschmuck Wert und Bewertung

Der materielle Wert hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Goldgehalt oder Silberanteil

  • Anzahl und Zustand der Steine

  • vollständige Fassung (keine fehlenden Granate)

  • Erhaltungszustand (Abplatzungen, Reparaturen)

Broschen in Tombak sind eher niedrig bewertet. Goldstücke oder große Colliers können deutlich höher liegen. Historisch interessante Stücke haben einen zusätzlichen Sammlerwert.

Eine seriöse Bewertung orientiert sich immer an Material und Zustand, nicht an Erzählungen oder Vermutungen.

Kaufen und verkaufen

Wer Granatschmuck kaufen oder verkaufen möchte, sollte auf folgende Punkte achten:

  • originale Steine, keine Glasersatzsteine

  • sichtbare Reparaturen vermeiden

  • Stempel prüfen (falls vorhanden)

  • realistische Preisvorstellung

Viele Angebote auf Onlineplattformen sind unscharf beschrieben. Daher lohnt sich ein Blick auf Fotos in guter Auflösung.

Fazit

Granatschmuck ist ein Beleg seiner Zeit. Er zeigt, wie erschwinglicher Schmuck mit regionalen Steinen umgesetzt wurde – robust, tragbar und bis heute gut erhalten. Ob böhmischer Granatschmuck, Anhänger aus Gold oder Broschen in Silber: Die Stücke sind ein fester Teil mitteldeutscher Schmuckkultur und werden heute wieder stärker nachgefragt.

 


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